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Japanische
Gärten sollen die japanische Philosophie und die Geschichte widerspiegeln. Die Verlockung
der besonders gestalteten Gärten liegt in der Ruhe, die sie ausstrahlen. Viele empfinden
die Anlagen als besonders schön und erholsam.
Ein japanischer Garten wird vor dem Anlegen penibel geplant. Häufig gehört ein recht
hohes Maß an Fachwissen dazu und die entsprechende Gabe, sich mit dem Garten harmonisch
auseinandersetzen zu können. Ein wichtiger Aspekt ist immer, dass es die Möglichkeit
geben muss, den Garten lesen zu können und in ihm immer wieder neue Dinge zu entdecken.
Die Perspektiven, aus denen der Garten wahrgenommen wird, sollen regelmäßig Neues
erscheinen lassen. Aus Symmetrie wird beim Anlegen nicht geachtet, um genau diese
Möglichkeiten nicht zu zerstören.
Ein wichtiges Ziel ist es, dass ein Betrachter eine Anlage so auf sich wirken lassen kann,
dass er alles frei interpretieren kann. Steine, Moose, Wasser und Bäume spielen in einem
japanischen Garten eine große Rolle, besonders in Zengärten. Wasser soll im Allgemeinen
etwas scheinbar Unendliches, beispielsweise ein Meer, darstellen. Steine sind oft als
Blickfang gedacht und werden als solchen eingesetzt. Wasser muss hierbei nicht gleich
Wasser sein. Manchmal wird eine Kiesfläche anstelle von Wasser eingesetzt. Mit
verschiedenen Obstbäumen soll Vergänglichkeit symbolisiert werden. Der Kontrast zwischen
einer Kiefer und einem Pflaumenbaum soll den Dualismus des Augenblickes und der Ewigkeit
darstellen. Gern verwendet sind auch Teehäuser, die sich geschmeidig in den japanischen
Garten einfügen sollen.
Autorin: Susanne Voß |