Eine einmal renovierte und eingerichtete Wohnung unterliegt
mit den Jahren einem natürlichen Alterungsprozess, zu dem ein Vergilben von Tapeten ebenso gehört, wie
ein Nachdunklen oder Verblassen von Oberflächen, Materialien und Stoffen. Zu diesem natürlichen Alterungsprozess
gesellt sich noch ein moralischer Verschleiß, womit nichts anderes als das bekannte "übergesehen"
gemeint ist. So wünschen sich viele Wohnungsnutzer oftmals eine Renovierung oder Umgestaltung allein schon
deshalb, weil sie einen Anstrich oder eine alte Wandverkleidung oder Decktäfelung einfach nicht mehr sehen
können. Was einst "In" war, ist nach einigen Jahren oder nach einem Jahrzehnt völlig "Out"
und bei einer anstehenden Renovierung sind dann neue Ideen für die Gestaltung des Wohnraums gefragt.
Zu den neueren Möglichkeiten bei der Wohnraumgestaltung, die voll im Trend liegen, gehören Deckenverkleidungen
mit Stoff ebenso wie Spanndecken aus Folie. Mit Stoff verkleidete Decken verleihen den Räumlichkeiten
nicht nur eine beeindruckende optische Wirkung, sondern auch eine nicht minder beeindruckende akustische
Wirkung durch die schalldämpfenden Eigenschaften der verwendeten Materialien. Ein weiterer unbestreitbarer
Vorteil von Spanndecken aus Folie und Deckenverkleidungen aus Stoff besteht zweifelsohne darin, dass ältere
Deckenverkleidungen, wie zum Beispiel Verkleidungen aus Styropor, nicht unbedingt bei einer anstehenden
Renovierung entfernt werden müssen.
Für den geübten Heimwerker mit handwerklichem Geschick sollte die Bespannung einer Decke durchaus realisierbar
sein, insofern er über die erforderlichen Gerätschaften verfügt. Bei einer Bespannung mit Folie gehört
zu diesen Gerätschaften ein Flüssiggas-Heißluftgebläse ebenso wie ein Spezialspachtel zum Einklemmen der
Folie, wobei ein Heißlüfter sich beim nächstgelegen Baumschienenverleih oder bei einem Baumarkt ausleihen
lässt. Wer hingegen nicht über ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick verfügt, sollte gegebenenfalls
davon Abstand nehmen, eine Deckenbespannung in Eigenleistung auszuführen zu wollen und stattdessen lieber
eine Fachfirma mit der Ausführung dieser Arbeiten beauftragen.
Die erforderlichen Materialien, wie matte, glänzende oder marmorierte und aus hochwertigem Kunststoff
gefertigte PVC Folien oder Stoffe in unterschiedlichen Farben, sind im einschlägigen Fachhandel erhältlich.
Ein Unterschied zwischen Spanndecken mit Folie (Lackspanndecken) und Deckenverkleidungen mit textilem
Gewebe besteht unter anderem in der Verarbeitung. Bei einer Deckenbespannung mit Folie muss die Raumtemperatur
während der Bespannung auf 40 bis 60 ° Celsius mittels eines Flüssiggas-Heißluftgebläses (Heißluftkanone)
erhöht werden, eine Deckenverkleidung aus Stoff kann hingegen bei Raumtemperatur erfolgen.
Der Aufbau einer Spanndecke ist relativ einfach. Zur Aufnahme des Stoffes oder der Folie werden, je nach
der Festigkeit der vorhandenen Bausubstanz, Randprofile bzw. Klemmleisten entweder direkt in Deckenhöhe
an den Wänden oder auf einer tragfähigen Unterkonstruktion aus Latten befestigt. Wichtig dabei ist, dass
die Randprofile ohne sich zu lösen oder nachzugeben einer Zugkraft widerstehen, die bei größeren Räumen
bis zu 30 kg pro laufenden Meter betragen kann. In diesen Randprofilen wird mit einem Spezialspachtel
die Folie beim Spannen eingeklemmt. Auch speziell angefertigte und abgehängte Spannrahmen und sogenannte
Lichtdecken sind für größere Räumlichkeiten geeignet und verleihen diesen Räumen zuweilen erst eine ganz
besondere Atmosphäre.
Durch die Profile und, falls erforderlich, dem tragenden Gerüst ergibt sich ein Mindestabstand zur vorhandenen
Raumdecke, so dass genügend Platz verbleibt, um Leitungen für Lampen und Einbaustrahler zu verlegen. Die
Leitungen und Halterungen für Lampen und Strahler werden vor dem eigentlichen Spannen der Folie oder des
Stoffes befestigt, die Leuchtkörper nach dem Spannen. Als Beleuchtungskörper kommen, ähnlich wie bei herkömmlichen
Decken, beinahe alle Arten von Lampen und Leuchten in Frage, wie Einbaustrahle, Leuchtstofflampen oder
Hängelampen.
Nachfolgen noch zwei Videos, die zwar als Werbung für Unternehmen gefertigt wurden, die jedoch einen
guten Eindruck von den Arbeitsschritten und Arbeitsabläufen vermitteln.
Mehr zum Thema Spanndecken bietet ein Bericht über ein vor wenigen Jahren
neu entwickeltes Gewebe eines französischen Hersteller, dessen Textilgewerbe sich als Sonnensegel, für
die Bespannung von Decken und für Trennwände eignet: Sonnensegel