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Porenbeton im Bauwesen

- Eigenschaften und Verarbeitung von Porenbeton -

 
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Ob Neubau oder Sanierung, ob ein Einfamilienhaus oder ein Zweifamilienhaus errichtet wird, ob ein mehrgeschossiges Wohngebäude oder größeres Wirtschaftsgebäude erbaut, saniert oder modernisiert wird, auf fasst allen Baustellen in der Massivbauweise wird als Material Porenbeton verwendet. Kein Bauvorhaben kommt mehr ohne Energiesparmaßnahmen aus. Niedrigenergiehäuser sind bereits heute der Standart im Bauwesen und der Trend weist in Richtung Passivhaus, mit immer geringerem Energieverbrauch für Heizungszwecke. Neben modernsten Heizungsanlagen ist hierfür eine sehr hohe Wärmedämmung der Außenflächen eines Gebäudes unbedingte Voraussetzung. Eine Voraussetzung, die der Baustoff Porenbeton bestens erfüllt.

 
Ein Vergleich zur Wärmedämmung

Bevor die Eigenschaften von Porenbeton näher beschrieben werden, erst ein gedanklicher Ausflug. Blicken wir uns um und suchen nach den besten natürlichen Dämmmaterialien, so stoßen wir zugleich auch auf eine völlig kostenlose und überall reichlich vorhandene Substanz. Welche Subtanz das wäre?
Die Antwort ist recht einfach, die besten Wärmedämmeigenschaften besitzt ein absolutes Vakuum, an nächster Stelle folgt ein Luftpolster. Ein stehendes Luftpolster besitzt hervorragende Dämmeigenschaften, wenn es um die Wärmedämmung geht. So schützt einen kleinen Singvogel nicht sein dichtes Gefieder vor dem sicheren Tod durch erfrieren im Winter. Erst dem instinktiven Aufplustern des Gefieders, um ein möglichst großes Luftpolster um den Körper herum zu bilden, verdankt er sein tägliches Überleben in frostigen Zeiten.
 

Eigenschaften von Porenbeton

Auch die hochwärmedämmenden Eigenschaften des Baustoffes Porenbeton sind auf den Einschluss von Luft in sogenannten Poren zurück zu führen, denn Porenbeton besteht aus bis zu 80 Prozent aus Luft und nur zu etwa 20 Prozent aus weiteren Bestandteilen. Um 4 bis 5 Kubikmeter Porenbeton herzustellen, wird lediglich 1 Kubikmeter an Ausgangstoffen benötigt.  Diese Ausgangstoffe bestehen neben Sand und Wasser,  aus Kalk und Zement als Bindemittel, sowie eine geringe Menge Aluminium als Zuschlagstoff.
Aluminium erfüllt während des Fertigungsprozesses die Funktion eines Treibmittels, vergleichbar mit der Hefe im Kuchenteig. Nur wird hier kein Kuchenteig locker und luftig aufgetrieben, sondern Beton. Doch wie ein guter Kuchenteig, so bildet auch der Porenbeton während des Auftreibvorganges viele kleine Poren mit Lufteinschlüssen. Die Aushärtung des Porenbetons erfolgt allerdings nicht in Backformen, sondern hier erfolgt dieser Vorgang durch Dampfhärtung im Autoklaven.

Um die Eigenschaften der Wärmedämmung von Baustoffen berechnen zu können, benutzt der Fachmann sogenannte U-Werte. Je niedriger der errechnete U-Wert ist, um so höher sind die wärmedämmenden Eigenschaften eines Bauwerkes und um so geringer der Energiebedarf für Heizungszwecke. Eine 37,5 cm dicke Wand aus Porenbeton bringt es hierbei auf einen U-Wert von 0,23 W/m²K, ein Wert, der bei Ziegelmauerwerk nur durch zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen erreichbar wäre. Wer mit Porenbeton baut, kann sich diese zusätzlichen Wärmedämmmaßnahmen, beispielsweise eine zusätzliche Verkleidung der Außenwände durch Styroporplatten, ersparen.
Neben den hervorragenden Wärmedämmeigenschaften zeichnet sich Porenbeton noch durch eine Reihe weiterer positiver Eigenschaften aus. So besitzt Porenbeton eine gute Tragfähigkeit und kann problemlos für tragende Wände, auch in mehrgeschossigen Bauwerken verbaut werden.
 

Verarbeitung von Porenbeton

Weiterhin ist die leichte Verarbeitung ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Erstellung eines Bauprojektes. Porenbeton kann passend für alle möglichen Aussparungen in Bauwerken, wie Fensteröffnungen und Türöffnungen, gesägt und geschnitten werden.

In der Regel werden Steine aus Porenbeton Stoß an Stoß in Dünnbettmörtel verlegt. Neben einer leichten und schnellen Verarbeitung bietet diese Arbeitsweise den unbestreitbaren Vorteil, dass Wärmebrücken, gebildet aus dicken Mörtelfugen, vermieden werden.

Entgegen der oft geäußerten Meinung, Porenbeton wäre ungeeignet für Sanierungszwecke im Fachwerkbau, so kann Porenbeton für die Ausfachung von Fachwerk zumindest im Innenbereich und der Hauptwetterrichtung abgewandten Gebäudeseiten, durchaus verwendet werden. Im Gegenteil, durch passenden Zuschnitt in allen möglichen Formen und Größen, ist Porenbeton sogar gut für Ausfachungen geeignet. Allerdings müssen Steine aus Porenbeton dann in Dickbettmörtel verlegt werden und sollten auch eine etwa 2 cm breite umlaufende Fuge als Abgrenzung zum Gebälk erhalten, damit das Fachwerk arbeiten kann.

 

 

 

♦  Verwendung, Verarbeitung und Eigenschaften von Porenbeton  ♦

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