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Europaweit
einmalig: Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Strohballen als
Wärmedämmstoff. Einer Pressemitteilung vom 3. März 2006 zufolge, hat
der in der Altmark und in Lüneburg ansässige Fachverband Strohballenbau Deutschland e.V.
(fasba) nach dreijähriger Arbeit vom zuständigen Deutschen Institut für Bautechnik
(DIBt) die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für Strohballen als
Wärmedämmstoff erhalten. Bis vor kurzem gab es in Deutschland für den Strohballenbau
noch starke Hemmnisse. Mit der Erteilung einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung
wird die Anwendung nun wesentlich vereinfacht. Jetzt ist Deutschland sogar das
europaweit erste Land mit einer allgemein gültigen Zulassung. Nur in den USA und in
Weißrussland sind bislang vergleichbare Zulassungen vorhanden. In Kürze soll der neue
Wärmedämmstoff bundesweit erhältlich sein.
Einfamilienhaus aus
Strohballen.
Foto: fasba/ Dirk Scharmer |
Eine weltweite
Klimakatastrophe droht, die Energiepreise steigen, Menschen leiden verstärkt unter der
belasteten Umwelt. Für immer mehr Bauherren sind dies Gründe umzusteigen:
Moderne und komfortable Häuser vom Acker nebenan aus Stroh, Lehm und
Holz. Sie bieten ein besonders gesundes Wohnklima, sind einfach in der Herstellung und
nicht teurer als ein Haus aus Stein. Überdies hat ein Einfamilienhaus aus Strohballen
frühestens nach 15 jähriger Beheizung die Energiemenge verbraucht, die ein gedämmter
Massivbau allein für seine Herstellung benötigt. |
In Amerika ist diese Bauweise bereits seit etwa 1890 bekannt. Etliche Gebäude aus
dieser Zeit stehen noch und sind in gutem Zustand. Sie beweisen, dass die Bauweise
langlebig, sicher und haltbar ist.
Ein gutes Beispiel für
fachgerechten Strohballenbau hierzulande ist das drei-geschossige Wohnhaus
"Strohpolis" im Ökodorf Sieben Linden in der Altmark.
Die nun vorliegende Zulassung vereinfacht vor allem die Verwendung von
Strohballen als wärmedämmende Ausfachung. Die lasttragende Bauart, bei der Strohballen
sogar statische Funktionen übernehmen, bietet weitere Vorteile im Kosten- und
Umweltbereich, da auf zusätzliche Konstruktionsteile verzichtet werden kann. Sie findet
international bereits große Verbreitung und soll durch weitere Untersuchungen in Zukunft
auch in Deutschland anwendbar werden. |
Foto: fasba, 2004 in
Sachsen-Anhalt
Strohballenbauarbeiten
an dem 3-geschossigen Strohballenbau "Strohpolis". |
Der Zulassungserteilung und dem Bau von "Strohpolis" sind kostspielige
Untersuchungen an mehreren deutschen Prüfinstituten, darunter das renommierte Fraunhofer
Institut für Bauphysik (IBP) vorausgegangen. Diese wurden mit Fördermitteln des ehemals
rot-grünen BMVEL in der Modellregion Altmark finanziert. Der Baustoff vom Acker nebenan
bietet auch Landwirten neue Chancen zu einer nachhaltigen Existenzsicherung.
Bereits 2005 hat sich die Zahl der deutschen Strohballenhäuser mehr als verdoppelt.
Für 2006 erwartet fasba einen Strohballenbauboom. Wichtig: Die neue Zulassung ermöglicht
die Inanspruchnahme einer Förderung der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR)
durch den Privatanwender.
Ansprechpartner:
Dirk Scharmer, geschäftsführender Vorstand von fasba e.V.
Auf der Rübekuhle 10, D- 21335 Lüneburg
Tel. 04131- 727 804
Email: ds [at] fasba.de
Internet: www.fasba.de
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