Der Klimawandel, verbunden mit der globalen Erwärmung,
ist allgegenwärtig. Ein Stoppen des Klimawandels, ebenso der mit dem Klimawandel
einhergehenden Folgen für Umwelt und Natur, ist bereits heute nicht mehr möglich.
Einzig bremsen ließe sich diese Entwicklung noch, insofern es der Menschheit
global gelingen sollte, den Energieverbrauch und die Freisetzung von Treibhausgasen
zu vermindern, ferner sich verstärkt der alternativen Energieerzeugung zuzuwenden
und natürliche Ressourcen zu schon.
Über die Ursachen der globalen Erwärmung wurde in Presse, Funk und Fernsehen
viel berichtet. Selbst wenn sich einige Wissenschaftler gelegentlich noch streiten,
so kann dennoch allgemein davon ausgegangen werden, dass die bisherige Nutzung
vorrangig fossiler Energieträger einen maßgeblichen Anteil an dieser Erwärmung
und dem Wandel hat.
Dabei sollte berücksichtigt werden, Schuld an der negativen Beeinflussung
des Klimas haben nicht die fossilen Energieträger, sondern deren übermäßige Nutzung
durch den Menschen. In der Kritik steht dabei bislang vorrangig nur die überhöhte
Emission von klimaschädigenden Treibhausgasen. Warum eigentlich?
Ein gewisser Prozentsatz an Kohlendioxid muss in der Atmosphäre vorhanden sein,
nur sollte dieser Anteil nicht unkontrolliert durch menschliche Einflüsse steigen,
um das Klima und die Umwelt nicht dauerhaft zu schädigen. Der einfachste Weg zu
Stabilisierung des Klimas und zur Reduzierung der Emission von klimaschädigenden
Treibhausgasen wäre eine Wachstumsrücknahme. Doch steht der Drang nach
einem stetig möglichst hoch ausfallenden Wirtschaftswachstum bislang
nicht auf dem Prüfstand bei verantwortlichen Vertretern aus Politik, Industrie
und Wirtschaft. Stattdessen wurde und wird mit Emissionszertifikaten und
Zuteileilungen gehandelt, als würde es sich um ein lukratives Pokerspiel handeln.
Unsere moderne Wohlstandswelt wäre ohne einen hohen Energieverbrauch
nicht vorstellbar. In Mitteleuropa bezogen wir diese Energie bis zur
Jahrtausendwende noch zu etwa 90 Prozent aus der Verwertung von fossilen Energieträgern.
Zu diesen fossilen Energieträgern rechnen wir Erdöl, Erdgas, Steinkohle,
Braunkohle und im begrenzten Umfang auch Torf.
Die erwähnten fossilen Energieträger sind jedoch endlich und nicht erneuerbar.
Einmal freigesetzt und verwertet, schenkt die Verbrennung dieser Energieträger
uns zwar vorübergehend Wärme oder treibt Verbrennungsmotoren an,
die der Fortbewegung oder Stromerzeugung dienlich sein können, doch
im Anschluss sind diese Energieträger verbraucht und nicht erneut verwendbar.
So verpulverte der Mensch in den letzten 200 Jahren mehr an in fossilen
Energieträgern gespeicherter Sonnenenergie, als in Millionen von Jahren durch
natürliche Abläufe eingelagert wurde.
Doch jeder Raubbau ist endlich und so ist absehbar, wann die Lagerstätten zur
Neige gehen werden. Bei den Erdölreserven gingen Experten im letzten Jahrzehnt
von etwa 44 Jahren, bei Erdgas von etwa 68 Jahren, bei Steinkohle von etwa 150
Jahren und bei Braunkohle von etwa 60 Jahren aus, wobei es sich bei allen
Angaben um Durchschnittswerte handelte. Diese Schätzungen wurden wiederholt
angepasst, wonach die Kohlevorräte eher zur Neige gehen könnten. Andere Schätzungen
gehen hingegen von etwa 130 Jahren bei Steinkohle und von deutlich über 200 Jahre
bei Braunkohle aus, wobei letztendlich mit von Bedeutung sein dürfte, in wieweit
sich zukünftig die jährliche Förderleistung erhöht oder verringert.
Erdölreserven hingegen könnten durch veränderte Verfahren zu Gewinnung, durch
den Vorstoß in immer größere Tiefen und durch die Erschließung neuer Lagerstätten
länger und intensiver ausgebeutet werden. Doch auch da lassen sich kaum Prognosen
finden, die von mehr als 50 Jahren ausgehen.
Doch was kommt danach? Welche Energiequellen können spätere Generationen nutzen,
nachdem fossile Lagerstätten erschöpft sind?
Eine zurzeit noch genutzte Energiequelle ist die Kernenergie.
Wegen der mit dieser Energieart verbundenen Risiken und Gefahren, ist wie allgemein
bekannt sein dürfte, in Deutschland ein Ausstieg aus der Kernenergie geplant.
Dieser Ausstieg ist nicht genau nach Jahren bemessen, sondern nach einer Restlaufzeit.
Eine Vorschrift besagt, wie viel Milliarden Kilowattstunden noch erzeugt werden
dürfen, ehe ein KKW vom Netz getrennt wird. Nach Schätzungen müsste demnach das
letzte Kernkraftwerk etwa in den Jahren zwischen 2021 und 2025 stillgelegt werden.
International sieht die Lage anders aus und so befinden sich in Ländern wie Indien,
China, den USA und Russland Kernkraftwerke im Bau oder in der Planung.
(Stand: 2015)
Die Kernenergie wurde zunehmend seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts
genutzt, wobei die friedliche Nutzung anfänglich als saubere Energie eingestuft
wurde. Leider ein Trugschluss, wie sich spätestens durch die Reaktorunglücke von
Tschernobyl und Fukushima herausstellte.
Die Kernfusion wäre eine geeignete und unerschöpfliche
Energiequelle für die Stromerzeugung, ist die Meinung vieler Wissenschaftlern,
da praktisch, im Gegensatz zur Nutzung der Kernenergie, keine radioaktiven
Abfälle anfallen würden. Auch sei nicht mit einer radioaktiver Verseuchung bei
Störfällen zu rechnen. Die Angelegenheit hat leider einen kleinen Haken, die
technische Umsetzung ist alles andere als einfach und so ist kaum vor Ende des
Jahrhunderts mit einer friedlichen Nutzung der Kernfusion als Energielieferant
der Zukunft zu rechnen.
Somit können gegenwärtig weder die Kernenergie noch die Kernfusion als echte
Alternativen zur Nutzung von fossilen Energieträgern zur Energieerzeugung
betrachtet und genutzt werden. [1]
Die kulturelle Entwicklungsgeschichte des Menschen ist
eng mit der Nutzung von Energie verbunden, wobei anfänglich, neben Nutzung des
Feuers, nur die reine Muskelkraft von Mensch und Tier genutzt wurde. Doch sehr
bald gelang es erfinderischen Menschen,
die Windenergie in Bewegungsenergie zu wandeln, zum Beispiel durch die Benutzung
von Segeln in der Schifffahrt oder zum Antrieb von Mühlen. Zum Antrieb letzterer
wurde ebenfalls die Strömungsenergie (kinetische Bewegungsenergie)
des Wassers genutzt, falls die Mühlen an geeigneter Stelle errichtet werden konnten.
Wassermühlen wurden nicht nur zum Malen von Getreide errichtet, sondern zum Beispiel
auch als Hammerschmieden bzw. Hammerwerke entworfen und betrieben. Mit der
Elektrifizierung kamen Staudämme mit Wasserkraftwerken hinzu, in geringen
Umfang ebenfalls Gezeitenkraftwerke.
Ein besonderes Kapitel stellt die Nutzung der Sonnenergie dar, die bereits in
der Antike genutzt wurde, zum Beispiel um mit Hilfe von Brennspiegeln gegnerische
Schiffe in Brand zu setzen, wie es heißt. Neueren Datums sind hingegen Versuche,
die Sonnenenergie für die Stromerzeugung zu nutzen, doch immerhin wird die
erste Solarzelle, welche Sonnenenergie in elektrische Energie wandelte, auf
das Jahr 1893 datiert.
Dass Biomasse Wärme erzeugen kann, ist ebenfalls keine Weisheit der Neuzeit. Zumindest
dürfte es bereits früheren Generationen bekannt gewesen sein, dass einige Ernteerzeugnisse
unter ungünstigen Lagerbedingungen zur Selbstentzündung neigen.
Aufbauend auf diesem Wissen unserer Ahnen, sollten der Nutzung von alternativen
Energieformen kaum Grenzen gesetzt sein, sich dennoch neue Grenzen auftun.
Oder wer möchte eine mit Windrädern zugepflasterte Landschaft, wobei an ungeeigneten
Standorten errichtete Windräder (Windkraftanlagen) nebenher noch zum
Schredder für Vögel werden können.
Erneuerbare Energien deckten bereits im ersten Jahrzehnt
des 21. Jahrhunderts zu etwa 10 Prozent den Strombedarf in deutschen Landen ab
und sind weiterhin auf dem Vormarsch. So betrug der Anteil nach Angaben des Umweltbundesamts
im Jahre 2014 bereits knappe 28 Prozent.
In Deutschland liefern Windräder inzwischen mehr Energie, als vergleichsweise
aus Wasserkraftanlagen gewonnen wird. Auch war Deutschland Weltmeister beim Errichten
von Fotovoltaik Anlagen und hatte 2004 Japan überholt, wurde jedoch 2015 von Lichtenstein
auf Platz 2 verwiesen.
Unabhängig von der Stromerzeugung verdoppelte sich die Nutzung erneuerbarer Energieformen
zwischen 2004 und 2014. Spitzenreiter in der Europäischen Union ist jedoch Schweden,
wobei bereits heute mehr als die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen
zur Energieerzeugung gewonnen wird. (Stand: 2015)
Erneuerbare Energien sind, wie es der Name schon zum Ausdruck bringt, nachwachsende
oder sich selbst regenerierende Energielieferanten. Zu diesen regenerativen
Energien zählen die Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Gezeitenenergie
sowie die Energiegewinnung aus Biomasse und nicht zuletzt die Nutzung von
Umgebungswärme und Erdwärme (Geothermie).
Bei Solaranlagen werden zwei Arten der Energiegewinnung
unterschieden. Zum einen Anlagen zur Stromerzeugung, wozu Fotovoltaik
Anlagen und Solarkraftwerke zählen, und zum anderen zählen hierzu Anlagen zur
Wärmegewinnung. Zu letzteren zählen in europäischen Breiten zum Beispiel Anlagen
zur Warmwasseraufbereitung im Verbund mit Sonnenkollektoren, in
andere Regionen jedoch auch Solarkocher oder Solaröfen zur Zubereitung von Speisen.
Solaranlagen dürften langfristig auch eine Alternative vor allen beim Bau von
Niedrigenergiehäusern und noch mehr bei Passivhäusern sein. Doch auch beim
Sanieren von Altbausubstanzen und Heizungssystemen sind Anlagen zur Wärmegewinnung
durchaus einen Gedanken wert.
Solaranlagen zur Wärmegewinnung und Warmwasseraufbereitung beruhen auf
dem Prinzip, das die Wärmeenergie der Sonnenstrahlung gespeichert wird und für
die Warmwasseraufbereitung und Heizung eines Gebäudes genutzt werden kann.
Gute Sonnenkollektoren liefern dabei bereits über 500 KWh pro Quadratmeter und
Jahr.
Mehr zum Thema: Erneuerbare, regenerative und alternative Energien
Energieerzeugung: Dieser Ausdruck ist eigentlich unkorrekt, da Energie nach dem Energieerhaltungssatz weder erzeugt noch vernichtet werden kann, in einem geschlossenen System auch nicht verloren geht. Obwohl unser Planet nun kein geschlossenes System darstellt, wäre es in diesem Zusammenhang dennoch richtiger, nur von einer Freisetzung gespeicherter Energie zu sprechen und von einer Umwandlung in andere Energieformen. So wird bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen gespeicherte Sonnenenergie freigesetzt und könnte nicht nur in Wärmeenergie, sondern ebenfalls in elektrische Energie oder in Bewegungsenergie umgewandelt werden.