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Frische Kräuter sorgen nicht nur für den
Wohlgeschmack der Speisen, sie haben auch einen hohen Anteil an antioxidativ wirksamen,
also zellschützenden, Substanzen und können vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
schützen, berichtet die Diplom Oecotrophologin Karima Jung von der Gesellschaft für
Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen.
Kräuter haben viel zu bieten: Zahlreiche Inhaltsstoffe,
wie ätherische Öle, Harze, Alkaloide, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, organische
Säuren, Enzyme, pflanzliche Hormone, Mineralstoffe und Vitamine wirken sich positiv auf
die Gesundheit aus. Kräuter wie beispielsweise Rotklee finden sogar bei
Wechseljahrsbeschwerden Einsatz und können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
reduzieren.
Viele dieser oben genannten Verbindungen gehören zur
Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die eine hohe antioxidative Aktivität haben.
Antioxidantien schützen die Zelle vor dem Angriff freier Radikale, indem sie die
Oxidation von Substanzen wie Fette oder Proteine verzögern oder verhindern. Für den
Gehalt an Antioxidantien ist die Art der Zubereitung allerdings entscheidend. Frische und
unbehandelte Kräuter enthalten mehr Antioxidantien als getrocknete oder sonstig
verarbeitete Kräuter.
Kräuter aus dem eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank sind daher
besonders geeignet, empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin Jung. Einige sekundäre
Pflanzenstoffe schützen vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, andere bekämpfen
Bakterien, senken den Cholesterinspiegel und beeinflussen den Blutzuckerspiegel oder die
Immunreaktionen des Körpers positiv. Außerdem verbessern die Inhaltsstoffe den Geschmack
von Speisen, wirken appetitanregend und verdauungsfördernd.
Frische Kräuter haben das ganze Jahr Saison. Sie können einjährig sein (wie Anis,
Basilikum, Bohnenkraut, Dill, Kerbel, Koriander, Kresse, Majoran, Wermut),
zweijährig (beispielsweise Fenchel, Kümmel), es können Stauden sein (wie
Beifuß, Estragon, Knoblauch, Liebstöckel, Meerrettich, Melisse, Petersilie,
Pfefferminze, Schnittlauch, Waldmeister), Halbsträucher und Sträucher
(beispielsweise Salbei, Rosmarin und Lavendel) und sogar Bäume (wie Lorbeerbaum). Beim
Kauf ist darauf zu achten, dass die Kräuter eine frische, satte, grüne Farbe sowie keine
gelblichen Verfärbungen haben, die Blätter kräftig sind und nicht aneinander kleben,
sonst ist die Pflanze zu alt.
Damit der selbstgezüchtete Kräutergarten zu Hause gelingt, sollte man einen schattigen
Platz für die Kräuter aussuchen und sie im Topf wenige Tage nach dem Kauf in einen
größeren Topf umpflanzen.
Diabetiker brauchen mehr Antioxidantien: Diabetes mellitus verschlimmert das
Atherosklerose Risiko bei Patienten mit chronischer Pankreasinsuffizienz.
Weiterhin berichtet Karima Jung von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik
e.V. in Aachen, dass bei Menschen, die unter einer chronischer Pankreasinsuffizienz und
Diabetes mellitus leiden, ein erhöhtes Risiko für Atherosklerose besteht.
Der Bedarf an Antioxidantien ist bei Diabetikern erhöht, stellten französische
Wissenschaftler in einer Studie fest. Hintergrund der Studie war, dass eine chronische
Pankreatitis zu Diabetes mellitus führen kann, was wiederum den oxidativen Stress
verschlimmert, also zu einem Mangel an Antioxidantien führt. Dieser Mangel resultiert in
einer Oxidation des LDL-Cholesterins, also der schlechten Cholesterinfraktion, was als
Hauptursache für Atherosklerose gilt. Die Wissenschaftler verglichen Patienten mit
chronischer Pankreasinsuffizienz (CP), die zum Teil auch Diabetiker waren, mit
Typ 1 Diabetikern und einer gesunden Kontrollgruppe. Die CP-Patienten und Typ-1-Diabetiker
hatten beide eine verringerte Plasmakonzentration an Vitamin A, Vitamin E und
Karotinoiden. Bei CP-Patienten lag ebenfalls eine geringe Plasmakonzentration an Selen und
Zink sowie eine niedrigere Katalase-Aktivität vor.
Die Katalase ist ein Enzym, welches das starke Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid durch
Aufspaltung in Wasser und Sauerstoff entgiftet. Der Cholesterinspiegel der CP-Patienten
mit und ohne Diabetes mellitus war höher als in den Kontrollgruppen, wohingegen es keine
wesentlichen Unterschiede bei Typ-1-Diabetikern und Gesunden gab. Patienten mit
chronischer Pankreasinsuffizienz haben also einen Mangel an Antioxidantien, besonders jene
mit Diabetes mellitus, fasst die Ernährungswissenschaftlerin Jung zusammen. Eine
Substitution mit Antioxidantien, beispielsweise Glutathion, Zink und Vitamin E, die vor
Oxidation schützen, ist bei diesen Patienten daher sinnvoll, stellt die
Ernährungsexpertin Karima Jung abschließend fest.
Quelle: Pressemitteilung.WS
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