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Ein Kamin, gut und schön, doch allgemein hört sich Heizen mit Holz, für
den einen oder anderen Mitmenschen, wie Rückschritt in vorindustrielle Zeiten an. Doch
welche anderen Alternativen bieten sich dauerhaft?
Wenn es um Heizzwecke geht und um die Erzeugung von Wärme, zählen in den führenden
Industriestaaten Erdgas und Heizöl zu den häufigsten Energielieferanten. Dies nicht nur
in privaten Haushalten, auch in öffentlichen und gewerblichen Bereichen spielt Öl und
Erdgas eine bedeutende Rolle. Doch beide Bodenschätze sind endlich. Es ist nur eine Frage
der Zeit, wann die jetzigen Lagerstätten soweit ausgeschöpft sind, dass sich eine
Förderung in großen Mengen nicht mehr lohnt. Bei den Erdölreserven gehen Experten zum
Teil nur noch von einer Zeitspanne von 40 bis 50 Jahren aus, bis diese Ölvorkommen soweit
verbraucht sind, dass eine Förderung unrentabel würde. Etwas weniger drastisch klingen
die Prognosen bei Erdgas, doch auch hier ist es nur eine Frage von wenigen Generationen,
bis die Vorkommen zur Neige gehen.
Ein weiterer Faktor, den man bei der Betrachtung nicht völlig
unberücksichtigt lassen sollte, aus der Sichtweise vieler Klima- und Umweltexperten ist
das Heizen mit Öl zumindest mitverantwortlich für die zunehmende globale Erwärmung. Vom
Abschmelzen der Polkappen, über den Rückgang von Gletschern, bis zur Zunahme von
Flutkatastrophen, zieht sich die Bandbreite dieser Prognosen, die eigentlich keine reinen
Prognosen mehr sind, sondern bereits durch bestätigende Ergebnisse gestützt werden. Beim
Heizen mit Holz oder Pellets geht die bei der Verbrennung erzeugte Menge, an das die
Umwelt belastende Kohlendioxid, um rund 80 Prozent zurück. Weiterhin sind praktisch keine
schädlichen Schwefeldioxide im Rauch enthalten.
Ein weiterer Umweltaspekt, in heimischen Wäldern kommen jährlich
gewaltige Mengen an Holz ungenutzt um. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und unsere
Wälder liefern jährlich um die 60 Millionen Festmeter verwertbares Holz. Von diesen 60
Millionen Festmetern werden jedoch nicht mehr als cirka 40 Millionen nutzbringend
verwertet.
Für viele private Haushalte ist jedoch die Teuerungsrate bei den
Preisen Heizöl und Gas verständlicherweise ein ausschlaggebendes Kriterium, dass bei
einigen Mitmenschen ein allmähliches Umdenken auslöst.
So hat in den
zurückliegenden Jahren der Trend, neben einer normalen Öl- oder Gasheizungsanlage noch
einen Kaminofen aufzustellen, deutlich zugenommen. Ein herkömmlicher Kaminofen ist
sicherlich kaum in der Lage, eine größere Wohnung oder ein ganzes Haus mit der nötigen
Wärmemenge zu versorgen. Eine günstige Alternative, um als Zusatzheizung beizutragen,
die jährlichen Ausgaben für die Energierechnungen für den Verbrauch von Heizöl oder
Gas zu senken, stellt so ein Kaminofen jedoch allemal da.
Des weiteren bleibt ein angenehmer psychologischer Effekt nicht aus, wenn knisternde
Flammen hinter einer Glasscheibe für eine behagliche Atmosphäre in den eigenen vier
Wänden an trüben Winterabenden sorgen. |
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Bei einer geplanten Neuinstallation einer kompletten Heizungsanlage,
empfiehlt sich hingegen eine Anlage, ausgelegt für Holzpellets. Die Anschaffungskosten
einer Holzheizungsanlage liegen etwa um ein Drittel höher als bei einer Heizungsanlage
für Gas oder Öl, werden jedoch vom Staat gefördert. Die Fördersumme beträgt zur Zeit
1.700 Euro pro Heizungsanlage. Unter dem Gesichtspunkt, dass die jährlichen Ausgaben für
die benötigte Menge an Holzpellets unter dem Preisniveau von Heizöl oder Gas liegen,
bewirkt jedoch der daraus resultierende Einspareffekt, dass die Anlage schon nach wenigen
Jahren günstiger abschneidet, als die eine mit ÖL oder Gas betriebene Heizungsanlage.
Diese Pellets, bestehend aus gepressten Sägespänen, können bei
kleinerem Bedarf, zum Beispiel zum beheizen eines Kaminofens, als Sackware erworben
werden. Größere Mengen, wie zum automatischen Beschickens einer Heizungsanlage, werden
mit Tankfahrzeugen angeliefert. Der benötigte Raumbedarf für die Einlagerung, liegt
nicht wesentlich über den Raumbedarf, den auch Heizöltanks benötigen würden. Bei der
Anlieferung werden die Pellets vom Tankwagen über Druckluftschläuche in den Lagerraum
geblasen. Über einem zweiten Schlau wird dabei gleichzeitig Staub aus dem Lagerraum
abgesaugt. Pellets besitzen auf Grund ihrer höheren Verdichtung, bedingt durch das
Fertigungsverfahren, gegenüber normalen Holz einen höheren Brennwert und eignen sich zur
automatischen Beschickung einer Heizungsanlage.
Doch auch an Heizungsanlagen für normales Scheitholz ist der
technische Fortschritt nicht spurlos vorbei gegangen. So wird in Heizkesseln zunehmend das
Sturzbrand-Prinzip eingesetzt. Beim Sturzbrand Prinzip wird das frisch eingefüllte Holz
nachgetrocknet, bevor es in die Brennzone gelangt. Erreicht wird dies dadurch, dass die
Brenngase und Flammen nach unten abgesaugt werden, während die oberen Holzschichten
genügen Hitze zum trocknen erhalten. Die abgesaugten Brenngase verbrennen hingegen
vollständig in einer Nachbrennkammer bei hohen Temperaturen, die cirka 1.000 °Celsius
liegen.
Moderne Heizungsanlagen für Holz und Pellets bieten zunehmend den
selben Komfort, wie Anlagen die für Öl oder Gas ausgelegt sind.
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