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Energieausweise und Energiegipfel

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Einführung von Energieausweisen

Durchbruch auf dem Energiegipfel möglich: Energieausweise für Gebäude jetzt einführen Transparenz und Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt zulassen.

"Der Energiegipfel im Kanzleramt kann den Durchbruch bringen. Wir fordern die Bundesregierung auf, jetzt endlich den Energieausweis für Gebäude verpflichtend einzuführen. Angesichts der erhöhten Wohnkostenbelastung durch steigenden Energiepreise brauchen wir ein objektives Gütesiegel für Gebäude, das für Transparenz und Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt sorgt. Jeder Tag Verzögerung ist ein Tag weniger Verbraucher- und Umweltschutz in Deutschland," so Dr. Franz-Georg Rips, Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes und Dr. Helmut Röscheisen, Generalsekretär des Deutschen Naturschutzringes (DNR).

Seit der ersten Vorstellung des Referentenentwurfes der Energieeinsparverordnung (ENEV) im April 2006 durch das Bau- und Wirtschaftsministerium stockt das Verfahren. Eine Einführung des Energieausweises zum 1. Januar 2007 ist gefährdet. Grund der Verzögerung: Umweltminister Gabriel hat sein Veto gegen das uneingeschränkte Wahlfreiheitsmodell (Bedarfs- oder Verbrauchsausweise) von BMVBS und BMWI eingelegt. "Und das mit Recht: Der Aussagewert des "Energieausweises light" geht gegen Null und öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Oberstes Ziel muss es sein, Vergleichbarkeit und Transparenz auf dem Immobilienmarkt herzustellen. Wir brauchen eine objektive Messmethode, die den energetischen Zustand des Gebäudes bewertet, Schwachstellen ausweist und konkrete Modernisierungsempfehlungen gibt. Ein einheitlicher Ausweis für alle Gebäudetypen und Gebäudealtersklassen - dies ist nur der Energiebedarfsausweis", so Dr. Franz-Georg Rips.

"Das CO2-Gebäudesanierungsprogramm ist das richtige Förderinstrument für mehr Energieeffizienz auf dem Immobilienmarkt. Die Nachfrage zeigt, dass Hauseigentümer bereit sind, die Energiebilanz ihres Hauses durch bessere Heizanlagen- und Dämmtechnik zu verbessern. Doch was nützt es, wenn die Information beim Verbraucher nicht ankommt? Wir brauchen den Energieausweis jetzt als Gütesiegel für mehr Wettbewerb auf dem Markt. Wer Energieklasse A mietet oder kauft, hat nachweislich niedrige Energiekosten und verfügt über hohe energetische Baustandards," so Dr. Helmut Röscheisen.

Mieterbund und Naturschutzring fordern einen einheitlichen, objektiven und verständlichen Energieausweis zur Kennzeichnung des Energiebedarfs von Immobilien. Das uneingeschränkte Wahlfreiheitsmodell beim Energieausweis für Gebäude, wie von BMVBS und BMWI im April 2006 vorgestellt, kommt diesen Forderungen nicht nach. "Es ist ein politischer Irrweg, denen, die die Transparenz über die Energiekosten ihrer Gebäude fürchten, eine passende Verordnung zuzuschustern," so Rips.

Ein Auszug aus den geplanten Regelungen:

  1. Energieausweise auf Basis der Heizkostenabrechnung (Verbrauchausweise) sind auch für Einfamilien- und kleine Mehrfamilienhäuser zulässig.

  2. Der Ausweis kann auch auf Basis von Selbstauskünften der Eigentümer/Vermieter erstellt werden.

  3. Die Modernisierungsempfehlungen müssen nicht auf das geprüfte Gebäude bezogen, sondern können allgemeiner Art sein.

  4. Es soll keine Energieklassen zur Bewertung der Energieeffizienz geben.

  5. Der Energieausweis wird nicht an Mieter übergeben, sie dürfen ihn nur einsehen.

  6. Es sind lange Übergangsfristen bis zur verpflichtenden Ausstellung des Ausweises vorgesehen: für Wohngebäude je nach Baujahr bis zu 18 Monate.

"Verschleierungs- und Verzögerungstaktiken helfen nicht mehr weiter. Die Intransparenz auf dem Immobilienmarkt ist ein Hindernis für sinnvolle energetische Investitionen und Modernisierungen und daraus resultierenden Wohnkostensenkungen. Wir wollen eine gezielte Nachfrage nach energieeffizientem Wohnraum schaffen. Dies geschieht nur durch offensive und objektive Verbraucherinformation", betont Röscheisen.

"Wenn der Modernisierungsstau bei Wohngebäuden in Deutschland aufgelöst werden soll, müssen strenge energetische Standards gesetzt werden. Gleichzeitig müssen die Übergangsfristen für die Energieausweise so kurz wie möglich bemessen sein. Der Energiegipfel bietet die Chance, die strittige Frage der Einführung des Energieausweises für Gebäude zu lösen. Wir erwarten ein klares Votum der Bundesregierung für mehr Verbraucherschutz und Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt", so Rips und Röscheisen.

Quelle im Internet und weitere Infos: Deutscher Naturschutzring - www.dnr.de


Siehe auch: Energiepass - Energieausweis

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