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Nun wissen wir, warum ein Fundament in frostsichere Tiefe gegründet
werden sollte, bevor der Heimwerker jedoch mit seinen Maurerarbeiten so richtig loslegen
kann, war dies auf der vorausgehenden Seite nur ein spärlicher Anfang. Kommen wir als
nächstes zu den erwähnten Alternativen bei der Erstellung von Fundamenten.
Ab und zu kann es in Hinblick auf geplante Maurerarbeiten nicht
schaden, einmal mit offenen Augen einen sonntäglichen Spaziergang zu unternehmen. Bei
diesem Spaziergang dann nicht nur nach den neusten und modernsten Bauten zu schauen,
sondern nach altehrwürdigen Bauten. Bauten, welche nahezu unbeschadet viele Jahrhunderte
überdauerten und das, obwohl weder Beton noch Stahlbeton verwendet wurden, sowie der
Mörtel noch per Hand angemischt wurde.
Um eine Schachtungstiefe von etwa 100 cm kamen auch die alten
Baumeister bei der Fertigung von Fundamenten nicht vorbei, auch bei heutigen Alternativen
gibt es da kaum einen anderen Weg, um frostsicher ein Fundament zu gründen. Doch dann
nahmen sie, was sich an Baumaterialen anbot. Hier boten sich damals kleinere Findlinge an,
zurückgelassen von der letzten Eiszeit. Auf den Feldern lagen diese vermutlich noch viel
öfters herum, als in unserer Zeit und behinderten den Bauern nur bei der Bestellung der
Felder. Bei der Erstellung von Fundamenten waren diese Feldsteine jedoch sehr willkommen.
Die so gesammelten Feldsteine wurden in per Handarbeit ausgehobenen Gräben geschichtet,
dann mit einem mageren Mörtelgemisch eingeschlemmt. Eine Arbeit, die heute wohl niemand
mehr so richtig machen möchte, es sei denn, bei der Sanierung von historischen Bauten ist
diese Vorgehensweise bei Ausbesserungsarbeiten an Fundamenten erwünscht.
Für einen kleinen Geräteschuppen oder einer halbhohen
Einfriedungsmauer ist ein Fundamentgraben von 80 bis 100 cm ist ausgehoben, ein
Feldsteinfundament ist keine Alternative. Doch jetzt viele Kubikmeter Beton einfüllen,
für so ein kleines Bauwerk, wäre dies nicht Verschwendung? Sicherlich, doch hier gebe es
eine Alternative zur Erstellung von reichlich überdimensioniert erscheinenden
Fundamenten. Hier könnte der Heimwerker erst einmal lagenweise Kies einfüllen und
mittels Stampfer gut verdichten. Diese Kiesschicht würde kapillarbrechende Eigenschaften
und Dränagewirkung besitzen. Wo sich kein Wasser und kaum Feuchtigkeit halten kann, da
kann auch im Winter kaum etwas hochfrieren. So könnte bei einer Schachtungstiefe von 80
cm eine Kiessohle als Frostschutzschicht von 20 cm eingefüllt werden und das eigentlich
Fundament benötigt nur noch eine Tiefe von 60 cm. Doch hierbei gilt unbedingt zu
beachten, dass diese Alternative nur dort in Betracht kommt, wo es sich um kleinere
Bauwerke handelt, die keinerlei Abnahme und Genehmigungen bedürfen und an denen keine
besonderen Anforderungen betreffend der Statik und Standsicherheit gestellt werden.
Neben dem Schutz vor hochfrieren von Fundamenten und Bauwerken, kommen
noch eine Reihe weiterer Aufgaben hinzu, die ein Fundament erfüllen muss. An erster
Stelle steht ja hierbei, dass es die Last des Bauwerkes aufnehmen und gleichmäßig auf
den vorhandenen Untergrund verteilen muss.
Für kleinere Bauwerke, deren Errichtung für einen Heimwerker zumutbar sind, reicht es
jedoch im allgemeinen völlig aus, hier Beton der Festigkeitsklasse B15 zu verwenden. Die
Bezeichnung B15 steht hierbei für eine Nennfestigkeit von 15 N/mm2. Wenn man bedenkt,
dass ein Newton etwa dem Gewicht von 0,102 kg entspricht, so sieht es auf dem ersten Blick
nicht viel aus. Doch nehmen wir einen normalen Mauerziegel, so hat dieser ein
Oberflächenmaß von 115 x 240 mm und dieses Maß entspricht einer Fläche von 27.600 mm2.
Nun rechnen wir diese Fläche mal 0,102 kg/mm2 und erhalten für unser Fundament eine
maximale Belastbarkeit von 2.815 kg pro Ziegelstein, bzw. pro Fläche in der Größe eines
Ziegelsteines.
Als Breite von Fundamenten gilt als Faustformel, dass diese bei kleineren bis mittleren
Bauwerken beidseitig etwa 5 cm breiter sein sollten, als das spätere Mauerwerk bzw.
beidseitig etwa 5 cm breiter als die geplante Wandstärke.
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Auf nebenstehenden Skizze
wurde ein einfaches und beidseitig vom Erdreich berührtes Fundament im Querschnitt
abgebildet. Hierzu folgende Anmerkungen. Je nach Bodenverhältnissen ist eine etwa 10 cm
dicke Kiesschicht einzubringen. Dies ist besonders dann empfehlenswert, wenn der
vorhandene Boden durch Humusboden oder anderen Bestandteilen verunreinigt ist, kann jedoch
unter Umständen entfallen. Die erste Lagerfuge bei gemauerten Fundamenten sollte aus
einer ausgleichenden Betonschicht bestehen. |
Wichtig und unbedingt zu beachten, in der ersten Lagerfuge über
Oberkante Erdreich ist eine Bitumenbahn aus Teerpappe einzubringen. Diese verhindert ein
weiteres Aufsteigen von Erdfeuchtigkeit. Im Mauerwerk aufsteigende Feuchtigkeit kann nicht
nur zu Verfärbungen führen, sondern und dieses ist wesentlich schlimmer, zu
Salpeterausblühungen. Im Boden befindliche Salze werden dabei von der Feuchtigkeit im
Erdboden gelöst und über im Mauerwerk vorhandene Kapillare nach oben transportiert.
Über der Erdoberfläche verdunstet jedoch nur die Feuchtigkeit, nicht jedoch die in der
Feuchtigkeit enthaltenen Salze und Substanzen. Diese bleiben im Mauerwerk zurück und
führen, bei fehlender Sperre, mit der Zeit zu Ausblühungen.
Als Mörtel sollte ein guter Zementmörtel verwendet werden, als Steine
bieten sich preiswerte Kanalklinker an. Auf Fundamente für unterkellerte Gebäude soll
hier nur insofern eingegangen werden, als das bei der Erstellung von Fundamenten für
unterkellerte Bauwerke noch weitere Absperrungen gegen Feuchtigkeit erforderlich sind.
Auch müssen hier, je nach geplanter Nutzung des späteren Bauwerkes, gegebenenfalls auch
Maßnahmen zur Wärmeisolierung getroffen werden. Eine Mindestmaßnahme gegen aufsteigende
Feuchtigkeit wäre, eine zweite Bitumenbahn kurz über der Fundamentsohle einzubringen.
Weiterhin eine äußere Abdichtung gegen seitlich drückende Nässe. Diese lässt sich
durch einen mehrfach aufzutragenden äußeren Bitumenanstrich erstellen. |