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Warum ist die Fellpflege bei einem Hund erforderlich? Im
Gegensatz zum Wolf lebt der Hund nun nicht nur mit uns in Haus und / oder Garten zusammen
und an uns liegt es nun, dieses Zusammenleben für beide Seiten erträglich zu gestalten.
Hier zu zählt nicht nur das wir den Hund mit Nahrung versorgen. Mindestens eben so
wichtig sind die sozialen Kontakte für Mensch und Hund, denn dieser ist von seiner
natürlichen Veranlagung her ein Rudeltier. Die gegenseitige Fellpflege erfüllt so
besehen auch eine soziale Funktion. Gegenseitig deshalb, weil auch ein Hund unser Fell zu
weilen durch belecken pflegen möchte, obwohl es hier eher die blanke Haut ist, da wir ja
kein Fell aus Rauhaar, Stichelhaar oder Stockhaar besitzen, zumindest die meisten unter
unseren Mitmenschen nicht. Nur Hunde würden sich kaum bemühen uns ernsthaft trimmen zu
wollen, da Hunde die vernünftigeren Wesen sind.
Wie oft ein Hund so eine Fellpflege nötig hat, dies ist weitestgehend
von den Begleitumständen der Haltung und von den Rassemerkmalen abhängig. Bei einem Hund
in Hofhaltung wird Frauchen oder Herrchen einen anderen Rhythmus bei der Fellpflege
einplanen, als bei einem Hund in Wohnungshaltung. Weiterhin gibt es Unterschiede in der
Häufigkeit und Intensität bei kurzhaarigen und langhaarigen Rassen. Diese Rassen
unterscheiden sich weiterhin im Haartyp, wie Stockhaar, Rauhaar oder Stichelhaar. Wichtig
ist dabei, an die regelmäßige Fellpflege sollte sich ein Hund von Jugend an gewöhnen
und Herrchen oder Frauchen ebenso. Einen Hund, dem man nur mal im Frühjahr von verfilzten
Teilen seines aushaarenden Winterfells befreien möchte, der weiß zuweilen gar nicht wie
ihm geschieht und da es dann auch durch ungeübtes Verhalten seines Besitzers nicht ohne
ziepen und zerren abgeht, so wird es ab und an für beide Seiten zu einer Tortur, bei dem
der eine oder andere Hund nicht still hält. Zum Stillhalten sei bemerkt, auch hier ist es
einfacher im jugendlichen Alter einen Hund mehr spielerisch an die Fellpflege zu gewöhnen
und bei Erfolg zu belohnen.
Das Stockhaar bei Hunden und Wölfen
Nun hat sich zwar der Hund, zuweilen bei einigen fragwürdigen Rassen
auch Dank züchterischer Unvernunft, sehr weit von Gevatter Wolf entfernt, ein Fell
besitzen in der Regel jedoch noch beide Arten. So ist das Stockhaar des Wolfes
beispielsweise auch noch beim Deutschen Schäferhund anzutreffen und gilt eigentlich als
das natürliche Haarkleid von Hunden, welches erst züchterisch verändert wurde. So ein
Fell besteht nicht nur aus einer Haarart, sondern aus Deckhaar und Unterwolle. Um dies
etwas besser zu verstehen, kann es nicht schaden sich den Aufbau eines Haarkleides mal
etwas näher zu betrachten, bevor es an die eigentliche Fellpflege geht. Auf der Haut
eines Hundes befinden sich Haartrichter. Aus jedem Haartrichter wächst ein stärkeres
Leithaar und zwei kleinere Stammhaare. Leithaare und Stammhaare bilden gemeinsam das
Deckhaar des Hundesfells. Diesen Dreiergruppen, gebildet aus Stammhaaren und Leithaaren,
sind wiederum feinere Beihaare zugeordnet, aus dem die vor Kälte schützende Unterwolle
von Hunden besteht. Damit noch nicht genug, zu jeder einzelnen Haarwurzel gehört auch
noch eine Talgdrüse und eine Schweißdrüse. Die Talgdrüsen sorgen für Geschmeidigkeit
und Glanz des Hundefells. Die Schweißdrüsen sondern vorrangig nur Geruchsmoleküle ab,
da Hund und Wolf ihre Temperatur über das bekannte Hecheln regulieren. Ein
durchschwitztes Fell würde in der kälteren Jahreszeit seine wärmeregulierende Funktion
zwar nicht gänzlich verlieren, die Funktion wäre jedoch deutlich gemindert.
Anders als beim Menschen wächst das Haarkleid bei Hunden und Wölfen
nicht gleichmäßig und fällt auch nicht von alleine aus. Bei Wölfen und bei Hunden, die
vorrangig in Hofhaltung gehalten werden, gibt es der Jahreszeit angepasste
Wachstumsschübe des Fells. Hier spricht man vom dünneren Sommerfell und vom dichteren
Winterfell. Bei vielen für die Stubenhaltung gezüchteten Hunderassen, auch bei anderen
Hunden, die nur in gleichmäßig temperierter Umgebung gehalten werden, gingen diese der
Jahreszeit angepassten Wachstumsschübe weitestgehend verloren.
Egal wie auch immer, da bei Hunden und Wölfen die Haare nicht von
allein ausfallen, sondern sich nur lockern, müssen beide Arten durch Wald und Flur
gescheut werden, um um auf diese Art und Weise sich die gelockerten Haare durch Berührung
abzustreifen. Ein Hund, der sich nach Herzenslust auf einer Couch oder auf dem Teppich
sielt, wird sich bei dieser Gelegenheit jedoch auch einen Teil seiner gelösten Haare
abstreifen. Der Fellpflege wäre damit beinahe genüge getan, nur seinem Frauchen oder
Herrchens dürfte es kaum gefallen. Da hilft dann nur striegeln, kämmen und bürsten. Wer
da jedoch unter Hunde trimmen versteht einen Hund das Fell auszupfen zu müssen, der
sollte auch nachfolgendes bedenken. Er zupft bei dieser Gelegenheit leicht mit an Haaren,
die sich vielleicht noch nicht gänzlich gelöst haben und verleidet durch ziepen und
zerren dem Hund die Prozedur der Fellpflege. Tage später würden sich diese noch
haftenden Haare beim striegeln und kämmen ohnehin auch ohne Zupfen lösen. Zumindest bei
Hunden mit Stockhaar verhält es sich in der Regel so.
Doch es gibt auch fachmännisches Trimmen von Hunden, was oftmals
nichts mit dem Ausreißen von Haaren zu tun hat, sondern mehr einem gekonnten Frisieren
entspricht. Mehr dazu und zur Fellpflege auf der nachfolgenden Seite.
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