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In Deutschland und in vielen Ländern Mitteleuropas ist die konventionelle
Massivbauweise immer noch und dies aus gutem Grund, wesentlich beliebter und bei Neubauten
verbreiteter, als der Bau von Fertighäusern. Die Zeit bis zum Richtfest dauert bei der
Massivbauweise wesentlich länger. Sicherlich, ein Fundament muss für alle Bauwerke
erstellt werden, so sind Erdarbeiten und Betonarbeiten zur Fertigung eines Fundamentes
oder einer Fundamentplatte bei beiden Bauweisen erforderlich. Doch so richtige
Maurerarbeiten, mit Betonieren, Mauern und Putzen sind eigentlich nur bei der
Massivbauweise erforderlich. Ein Bauherr oder Eigenheimbauer wird in der Regel diese
Maurerarbeiten von einer Baufirma ausführen lassen.
Doch später, nach einigen Jahren, vielleicht soll noch eine Terrasse
angelegt oder eine zusätzliche Garage errichtet werden, dann bewegen sich diese
Maurerarbeiten wieder in Größenordnungen, die auch ein geübter Heimwerker durchaus in
Eigenleistung erledigen kann.
Eine weitere Domäne für Maurerarbeiten in Eigenleistung sind die
Ausbesserung von kleineren Putz- und Mauerwerksschäden an älteren Gemäuern, bis hin zur
kompletten Sanierung kleiner bis mittlerer Bauobjekte. Viele Maurerarbeiten im
Außenbereich sind oftmals ebenfalls von der Größenordnung schon für eine Fachfirma
kaum lohnend und ideal für die Ausführung in Eigenleistung geeignet.
Wie bei allen handwerklichen Arbeiten, so sollte der Heimwerker auch
bei der Ausführung von Maurerarbeiten, neben handwerklichem Geschick, ein Mindestmaß an
Grundlagenwissen sein eigen nennen können. Dazu gehören das Wissen um die Eigenschaften
von Baustoffen, ebenso ein wenig Grundkenntnisse in bezug auf die Statik von Wänden und
Bögen, Mauerwerk und Mauerwerksverbänden. Insofern es sich um die Sanierung von
Gebäudeaußenwänden handeln sollte, so ist hier die Wärmedämmung zu berücksichtigen,
bei Innenwänden dafür die Schalldämmung. Bei Bodenplatten und Zwischendecken spielt,
abgesehen von der Wärmedämmung, die Trittschalldämmung eine erhebliche Rolle. Weiterhin
sind bei allen Erdberührten Bauteilen, wozu in der Regel alle Fundamente und alle
Kellerwände zählen, geeignete Maßnahmen zur Isolierung des Bauwerkes gegen eindringende
und aufsteigende Feuchtigkeit zu beachten.
Einige wesentliche Punkte dieses eigentlich erforderlichen
Grundlagenwissens, soll auf dieser und den folgenden Seiten in Kurzform vermittelt werden.
Maurerarbeiten - Fundament
Da bei der Errichtung von Bauwerken kaum mit dem Dach begonnen wird, so
wollen wir an dieser Stelle auch mit den Eigenschaften von Fundamenten und den
Anforderungen an das Fundament eines Bauvorhabens beginnen. Fundamente können übrigens
gemauert oder betoniert werden, doch dazu später. Erst einmal zu den Eigenschaften und
Anforderungen an ein Fundament, bevor es mit den Maurerarbeiten weiter geht.
Die eigentliche Hauptaufgabe vom Fundament besteht darin, die gesamte
Last vom auf dem Fundament ruhenden Gebäude aufzunehmen und gleichmäßig auf dem
Baugrund zu übertragen. Um dieses stetig zu gewährleisten, sind neben der Statik hierbei
auch Fragen der betreffend Frostsicherheit zu bedenken. Je nach örtlicher Lage sollte ein
Fundament deshalb in einer frostfreien Tiefe von 80 bis 100 cm gegründet werden. Diese
Zahlen sind nur Anhaltspunkte, ein Architekt oder das örtliche Bauamt, kann Ihnen zu
dieser Frage nähere Informationen liefern. Möglicherweise sind die einzuhaltenden Tiefen
für eine frostfreie Gründung von Fundamenten in Hamburg abweichend von denen in Berlin
oder München. So könnten in günstigen Lagen für kleinere Bauwerke bereits 60 cm Tiefe
für ein Fundament als völlig ausreichend gelten, in anderen Gebieten ist eventuell eine
Tiefe von 120 cm erforderlich. Auch gibt es Alternativen, die noch folgen werden.
Doch bevor eine Alternative hier vorgestellt wird, zuerst eine andere
Frage. Was würde nun geschehen, wenn ein Bauwerk nicht in frostfreier Tiefe gegründet
wird? Erdfeuchter Boden unterhalb der Fundamentsohle würde gefrieren. Da gefrorenes
Wasser sich ausdehnt, dehnt sich ebenso der unter der Fundamentsohle gefrorener feuchte
Boden aus. In sehr vielen Schriften liest man nun, dass ein Fundament, welches bei
bevorstehenden Maurerarbeiten nicht in frostfreier Tiefe gegründet wurde, bei
einsetzender Unterfrierung ein auf diesem Fundament ruhendes Bauwerk anheben würde. Diese
Aussage erscheint doch zu sehr verallgemeinert zu sein und teilweise nicht zu zutreffen.
Dort wo sich etwas ausdehnt, dort entstehen Drücke und Drücke suchen
sich bekanntlich den Weg mit dem leichtesten Widerstand zum entweichen und um sich
auszugleichen. So wird eine einfache Mauer zur Grundstückseinfriedung sicherlich von
einem stark unterfrierenden Fundament angehoben. Doch welche Kräfte entstehen hierbei
eigentlich?
Eine Frage, die hier leider nicht eindeutig beantwortet werden kann.
Sicher sind diese Kräfte relativ groß, lassen sie doch sogar Gehäuse von
Kraftfahrzeugmotoren bersten, falls im Winter vergessen wurde ein Frostschutzmittel
aufzufüllen und die Motoren über keine Frostschutzstopfen verfügen. Vermögen diese
Kräfte jedoch auch ein mehrstöckiges Gebäude anzuheben?
Hier wird der gefrorene und sich ausdehnende Boden bestrebt sein, wenn er denn kann, sich
in Richtung unbelastete Bodenflächen auszudehnen und diese zu verdrängen. Bei nachlassen
des Frostes beginnt sich das Bauwerk zu setzen. Geschieht dieses Setzen nicht
gleichmäßig, weil Teile des Gebäudes im unterschiedlichen Maße unterfroren waren, so
kommt es in der Bausubstanz zu Spannungen und Setzungsrissen. Auch diese Umstände sollte
der Heimwerker in seinen Überlegungen mit einfließen lassen, bevor er mit der
Ausführung von Maurerarbeiten und mit dem Fundament beginnt. |