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Pflasterarbeiten - Betonsteinpflaster

- Versetzung Bordsteine und Betonsteinpflaster verlegen -

 
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Die weitere Vorgehensweise bei der Ausführung von Pflasterarbeiten, soll in diesem Abschnitt  am Beispiel der Verlegung von Betonsteinpflaster, betrachtet werden. Betonsteinpflaster ist auch unter den Bezeichnungen Betonverbundpflaster oder Betonverbundsteinpflaster bekannt.

Sind die Bordsteine mit einer Rückenstütze soweit versetzt, sollte dem frischen Beton einige Tage Zeit zum aushärten gegeben werden. Ohne spezielle Zusätze und Verfahren, härtet Beton zu seiner Endfestigkeit erst über einem Zeitraum von mehren Wochen aus. Doch nach cirka drei Tagen hat er in der Regel schon eine vorläufige Festigkeit erhalten, die ein weiteres ausführen der Pflasterarbeiten ermöglicht.

Wichtig wäre in diesem Zusammenhang noch zu berücksichtigen, den frischen Beton nicht "verbrennen" zu lassen. Auf Grund von stark Feuchtigkeit ziehenden Materialien im Anschlussbereich, wie zum Beispiel völlig trockener Kies oder Sand als Unterbau, kann dem Frischbeton vorzeitig zuviel Feuchtigkeit entzogen werden, die dieser jedoch zur Aushärtung benötigt. Vor allen bei trockenem Sommerwetter empfiehlt es sich, den Beton mehrmals täglich nachträglich zu befeuchten. Auch eine Abdeckung mit Bauplanen könnte, zumindest bei direkter und intensiver Sonneneinstrahlung, im Hochsommer in Betracht gezogen werden.

Als erstes würde nun im Rahmen unserer Pflasterarbeiten eine kleine Berechnung folgen. Angenommen, die Steine für das Betonsteinpflaster sind 8,0 cm hoch und sollen nach Fertigstellung einer Einfahrt, die Bordsteine noch um 1,0 cm überragen. Die mittlere stärke der Bettung aus Pflastersand oder Feinsplitt soll 4,0 cm nicht überschreiten. Nun ergebe diese Berechnung, dass der Unterbau unserer Tragschicht aus Splitt oder Recycling bis auf eine Höhe von 11,00 cm unterhalb der Oberkante unserer Bordsteine aufgefüllt und verdichtet werden muss.

Wichtig ist hierbei wieder ein sehr sorgfältiges arbeiten. Diese 11,0 cm sollten möglichst bis auf einen Zentimeter genau über die ganze Fläche verteilt eingehalten werden. Der Grund hierfür ist recht einfach. Haben wir an einer Stelle eine Höhe (eigentlich Tiefe) von 9,00 cm ab Oberkante der Bordsteine und an einer Stelle 14,00 cm, so können diese Höhenunterschiede scheinbar problemlos mit einer sauber abgezogen Pflastersandschicht ausgeglichen werden. Doch dieser Schein trügt. Da unsere Pflastersandschicht nun an einigen Stellen nur 2,0 cm dick ist und an anderen Stellen 7,0 cm, so geben diese 7,0 cm beim abschließenden verdichten der Oberfläche mittels Rüttelplatte wesentlich mehr nach, als die Stellen mit 2,0 cm Pflastersandschicht. Angemerkt sei, einen höheren Verdichtungsgrad und ein sauberes Feinplanum der Tragschicht erreicht man, in dem die Fläche mit einem Wasserschlauch gleichmäßig besprengt wird.

Ist der Unterbau als Tragschicht aufgefüllt und verdichtet, können nun die eigentlichen Pflasterarbeiten beginnen. Hierzu wird eine Pflastersandschicht, Körnung 0 bis 4,0 mm, oder eine Bettung aus Feinsplitt, Körnung 0 bis 5,00 mm eingebracht. Die Schreibweise für diese Körnungen ist für gewöhnlich 0/5, oder wie im Fall des Recyclingmaterials 0/32, was nichts anderes bedeutet, dass alle Korngrößen bis 32 mm im Material enthalten sind. Die Schichthöhe des Sandbettes sollte etwa 3,0 bis 5,0 cm betragen, wobei 4,0 cm ein gutes Mittelmaß ist.

Verlaufen unsere Kanten parallel und wurde beim versetzen der Bordsteine genau und sorgfältig gearbeitet, so kann sich der Heimwerker nun ein Brett als Abziehlehre anfertigen. Durch die Verwendung einer Abziehlehre können die restlichen Pflasterarbeiten erheblich vereinfacht und beschleunigt werden. Dieses Brett sollte breiter als die Pflasterfläche sein und wird an den Enden bei einer Steinstärke von 8,0 cm auf 6,5 cm ausgespart. Mehr als 0,5 cm wird die Pflasterfläche nicht mehr beim abschließenden abrütteln nachgeben und 1,0 cm können die Steine über die Bordsteine hinaus ragen. Die gesamte Fläche kann nun in einen Arbeitsgang abgezogen werden.
 

Abziehbrett als Abziehlehre

 
Nach dem Abziehen kann die eigentliche Verlegung beginnen. In der Praxis ist der häufig anzutreffende Läuferverband, auch unter der Bezeichnung Halbsteinverband, weit verbreitet. Halbsteinverband wird dieser deshalb genannt, weil die Betonsteine sich gegenseitig um einen halben Stein überlappen, bzw. um einen halben Stein zueinander versetzt verlegt werden. Durch diese gegenseitigen Überlappungen um einen halben Stein, stützen sich die Steine im Verbund gegenseitig vor dem Verrutschen.

Doch auch der Blockverband, so benannt weil jeweils zwei Steine in Blöcken zueinander liegen, wird häufig bei Pflasterarbeiten und der Verlegung von Betonsteinen verwendet. Da die Betonsteine im Verband verlegt werden, wird dieses Pflaster auch oft mit Betonverbundsteinpflaster oder einfacher Betonverbundpflaster bezeichnet. Verbundsteinpflaster

Eine Anmerkung, wer dicht über der Pflasterfläche gebeugt arbeitet, verliert das Augenmaß. Bruchteile eines Millimeters in einer Reihe den Steinen mehr Luft an den Stößen gelassen, addiert sich von Stein zu Stein auf und gerade beim Blockverband erhält man so sehr schnell keine exakte Ausrichtung mehr. Hier hilft nur eins, ab und zu von der Pflasterfläche zurücktreten und einen kritischen Blick auf seine Arbeit werfen. Wem das geschulte Augenmaß fehlt, der sollte sich nicht davor scheuen, mit einer Schnur die Flucht der Fugen von einem Ende der zum anderen Ende der Pflasterfläche nachzukontrollieren. Auch beim Läuferverband sollte man auf diese Art kontrollieren, ob alle Stoßfugen auf einer Höhenline verlaufen, um ein einheitliches Fugenbild zu garantieren.

Nach der Verlegung folgt die Verdichtung der Fläche mit einer Rüttelplatte. Bei Betonpflaster ist unbedingt eine Gummimatte für die Rüttelplatte, zum Schutz der Steinoberfläche vor mechanischen Schäden, zu verwenden. Der Verdichtungsvorgang sollte in gleichmäßigen Bahnen erfolgen. Anschließend ist die gesamte Fläche einzusanden. Ob der Heimwerker sich nach dem Einsanden mit einem Besen vergeblich müht, die Fugen restlos mit Sand zu füllen, oder ob man dies dem Regen überlässt, bleibt sicherlich jedem Heimwerker selbst überlassen.
 

 
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