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Eine Außenanlage ohne Ausführung von
Pflasterarbeiten gestalten zu wollen ist heute kaum noch vorstellbar. Ob es sich hierbei
nur um einen kleinen Weg bis zur Gebäudeeingangstür handelt, einer Einfahrt,
gepflasterten Innenhofflächen, Sitzecken oder Stellflächen, in der Regel wird es sich
hierbei um gepflasterte Flächen handeln.
Im Unterschied zu handwerklichen Arbeiten in Bereichen wie
Elektroinstallation, Dacheindeckungen oder Sanitärinstallation, ist die Hemmschwelle zur
Ausführung von Pflasterarbeiten in Eigenregie bei vielen Heimwerkern deutlich geringer.
Dabei ist das erforderliche Fachwissen nicht geringer als in vielen anderen handwerklichen
Berufen. Nur das Risiko von offensichtlichen Mängeln wird hierbei anders bewertet. Nach
einiger Zeit wegen mangelhaften Unterbaus wellig gewordene Pflasterflächen, die in
eigener Leistung erstellt wurden, misst man hierbei zum Beispiel weniger Bedeutung bei als
Risse im Mauerwerk.
Einige nützliche Hinweise was sie dennoch bei der Ausführung von
Pflasterarbeiten beachten sollten, um die gröbsten Fehler zu vermeiden und letztendlich
länger Freude an ihren erbrachten Leistungen zu haben, möchten wir Ihnen hier nach und
nach noch geben.
Planung und Vorbereitung
von Pflasterarbeiten
Im Gegensatz zur professionellen Planung durch ein
beauftragtes Ingenieur- oder Architektenbüro, wird der Heimwerker, wenn es um die Planung
von Pflasterarbeiten geht, hier oftmals viele Details ohne schriftliche und zeichnerische
Umsetzung in Erwägung ziehen. Angefangen beim gestalterischen Verlauf, der mittels
Zollstock, Bandmaß oder Richtschnur und ein paar Pflöcken grob markiert, mit der Ehefrau
abgesprochen wird, bis zur Materialauswahl, bei der die Entscheidung oftmals erst auf dem
Baumarkt fällt. Dennoch sollte hier nicht leichtfertig gehandelt werden.
So sollte man sich zumindest sicher sein,
dass Pflasterflächen nicht unbedingt spätere Erdarbeiten behindern, wie beispielsweise
nachträglich zu verlegende Hausanschlussleitungen. Weiterhin sollte bei der
Materialauswahl der Farbton und das verwendete Material schon mit der restlichen
Bausubstanz harmonisieren. |
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Ob Natursteinpflaster Verwendung findet oder ein
Betonverbundsteinpflaster verlegt wird, dies ist letztendlich auch eine Frage des
Geldbeutels. Nicht nur finanziell gesehen, auch im Hinblick auf den Ausführungszeitraum
sind hier reale Vorstellungen wichtig. Wenn man bedenkt, dass bei Natursteinpflaster jeder
Stein einzeln mit einem Pflasterhammer gesetzt werden muss, wird klar warum.
Ganz nebenbei, die Berufsbezeichnung Steinsetzer stammt
noch aus einer Zeit, da Steine noch gesetzt wurden und Betonverbundsteine, welche nur
verlegt werden, bei Pflasterarbeiten noch nicht gebräuchlich waren. Professionelle Firmen
arbeiten hier nach Zeitvorgaben, diese sind für den ungeübten Heimwerker jedoch nicht
anwendbar. Ein geübter Steinsetzer kann sicherlich bei Kleinpflaster in der
Größenordnung 4 / 6 cm an einem Tag mehrere Quadratmeter Pflasterfläche fertigen, ein
Heimwerker wird sich beim ersten mal vermutlich nach dem ersten Quadratmeter fragen, wo
der Tag geblieben ist und ob er sich nicht zuviel zugemutet hat.
Weitere wesentliche Kriterien bei der Ausführung von
Pflasterarbeiten sind die einzukalkulierenden Gefälle, die voraussichtliche spätere
Belastbarkeit der Pflasterfläche, sowie in diesem Zusammenhang, die Beschaffenheit des
Untergrundes. Zur Beschaffenheit des Untergrundes kommen wir noch auf der nächsten Seite
zurück.
Was das Gefälle anbelangt, so wird sich hier der Heimwerker in der Regel nach den
örtlichen Gegebenheiten richten, wie die Höhe der Eingangschwellen zu Gebäuden und
Oberkanten von öffentlichen Straßen und Wegen. Eine Fachfirma würde hierzu die Fläche
mittels Nivelliergerät einmessen. Für den Privatgebrauch reicht auch ein längeres
hölzernes Richtscheit in Form eines längeren Brettes, auf dem eine Wasserwaage gelegt
wird. Wenn möglich, so sollte bei Pflasterarbeiten ein Gefälle von 1 bis 2 Prozent
eingehalten werden. Ein Prozent Gefälle bedeutet nichts weiter, als einen Zentimeter
Höhenunterschied pro Meter.
Nicht ablaufendes Wasser kann schlimmstenfalls Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden
verursachen. Auf keinen Fall sollte eine Pflasterfläche deshalb so angelegt werden, dass
sich Staunässe bilden kann, wo Pflasterflächen an Gebäudeteile grenzen. Oftmals wird
aus besagten Grund ein 30 bis 40 cm breiter, um das Gebäude verlaufender Streifen
angelegt, der über gute Dränageeigenschaften verfügt und mit gewaschnen Grobkies
abgedeckt wird.
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